Generalversammlung 2021
Bericht aus der Generalversammlung des Heimat- und Trachtenvereins „Koppachtaler“ Altusried e.V.
für die Jahre 2020 und 2021 am 1. Oktober 2021 um 20 Uhr im Gasthaus Bären.
1. Vorstand Franz Merk eröffnete die Mitgliederversammlung und begrüßte alle Teilnehmer, insbesondere den Ehrenvorstand, die Ehrenmitglieder, Bürgermeister Joachim Konrad sowie Alt-Bürgermeister Heribert Kammel. Der Termin für die Generalversammlung wurde in diesem Jahr auf den 1. Oktober gelegt, da genau vor 100 Jahren der Verein gegründet wurde. Die Tagesordnung wurde verlesen und von der Mitgliederversammlung angenommen.
Eine Ära im Trachtenverein geht zu Ende: Cilli Merk, Franz Merk und Rosi Aicher gehen in die wohlverdiente „Trachtenrente“
Nach dem Totengedenken mit Schweigeminute für die verstorbenen Vereinsmitglieder verlas die 1. Schriftführerin Michaela Hof den Protokollbericht der beiden vergangenen Jahre. Durch die Corona-Pandemie waren die Vereinsaktivitäten stark eingeschränkt worden. So mussten z.B. schweren Herzens das Theater „Dorfentzug“ verschoben und das 87. Allgäuer Gautrachtenfest abgesagt werden. Jedoch versuchten die Koppachtaler Trachtler im Rahmen der Möglichkeiten das Vereinsleben am Laufen zu halten und konnten auf ein paar Termine und Aktionen zurück blicken. Unter anderem wurde eine neue Beleuchtung im Tanzraum installiert, neue Schürzen für die Föhla genäht, ein alter gotischer Altar restauriert, Vereinsfotos gemacht und – wenn es möglich war – der Probebetrieb mit einem Hygienekonzept wieder aufgenommen.
Die 1. Kassierin Ursula Greither verlas den Kassenbericht und konnte nach einem kleinen Fehlbetrag in 2020 in diesem Jahr – trotz ausgefallenem Maifest und der Ausgaben für das geplante Gautrachtenfest – von einem Plus in der Kasse berichten. Dies ist nicht zuletzt auf großzügige Spenden und Zuwendungen von Stiftungen zurückzuführen, für die sich die „Koppachtaler“ noch einmal herzlich bedanken möchten.
2020 hatte der Verein 227 Erwachsene und 32 Kinder und Jugendliche im Verein. Aktuell sind es 225 Mitglieder und 46 Kinder und Jugendliche.
Nachdem der Revisor Christian Eberz krankheitsbedingt ausgefallen war, prüften der Revisor Jakob Grieshaber und der ehemalige Kassier Herbert Zeller die Kasse. Die Mitgliederversammlung stimmte zu, dass die Kassenprüfung so anerkannt wird. Jakob Grieshaber verlas den Revisionsbericht und konnte keinerlei Beanstandungen der Kasse finden. Er bat um Entlastung der beiden Kassierinnen, die einstimmig erteilt wurde.
Nun folgten die Berichte er einzelnen Sparten. Vorplattler Florian Aicher berichtete von nur wenigen Proben und keinen Auftritten in den letzten beiden Jahren. Nachdem Anfang 2020 durch die Theaterproben für „Dorfentzug“ keine Plattlerproben möglich waren und dies direkt durch den 1. Lockdown abgelöst wurde, konnte der Probebetrieb kurzzeitig im September und Oktober 2020 wieder aufgenommen werden. Nach weiteren acht Monaten Lockdown haben die Aktiven im Juni 2021 mit überarbeitetem Hygienekonzept bzw. jetzt mit 3G-Regelung wieder mit Plattlerproben begonnen. Er freute sich über den regen Probebesuch auch über die Sommermonate hinweg, da auf eine Sommerpause verzichtet wurde. Leider werden es berufs- und ausbildungsbedingt immer weniger Föhla bei den Aktiven. Besonderen Dank sprach er den Vereinsspielern, der Heimwirtin und den Aktiven selbst aus. Jugendleiter Roman Greither berichtete von 46 Kindern und Jugendlichen (unter 27) im Verein. Davon sind 24 Kinder in der Jugendgruppe und neun Kinder in der neu gegründeten Gruppe für Kinder im Kindergartenalter. Durch die Zwangspause gab es nur wenige Aktivitäten für die Jugend, dennoch war man nicht untätig und hat z.B. die Kindertrachten erneuert, Sterne für Senioren gebastelt oder bei der Klopapier-Challenge mitgemacht. Auf die Sommerpause wurde auch hier verzichtet. Er dankte allen Eltern, dem Küchen-Team, den Musikanten, den Aktiven und den Vorplattlern, sowie der Vorstandschaft und dem Förderverein für ihre Unterstützung.
Martha Zeller verlas in Vertretung für den erkrankten Volksmusik-Vertreter Christian Eberz den Bericht der Stubenmusik. Für das Theater „Dorfentzug“ wurde in einer neuen Besetzung geprobt. Durch die Corona-Pandemie waren insgesamt nur wenige Proben und Auftritte möglich. An diese musste sehr flexibel heran gegangen werden, da oft nur eine Probe im Vorfeld möglich war und auch die Besetzung durch Quarantänemaßnahmen oder Erkrankung kurzfristig geändert werden musste.
Der Alphornbläserbericht wurde von Hugo Wirthensohn verlesen. Mit viel Abstand zueinander und durch die Länge des Instruments konnten auch während der Einschränkungen einige Proben im Freien durchgeführt werden. So wurde an verschiedenen Orten im Außenbereich ein musikalischer Gruß an die Bevölkerung geschickt.
Gabi Nigg berichtete von nur sehr wenigen Proben und Auftritten der Goißler, da sie zum Schutz einiger Angehöriger der Risikogruppe in ihren Reihen weitgehend auf Zusammenkünfte verzichteten.
Florian Aicher verlas im Auftrag des Vorstands den Datenschutzbericht.
Im Vorstandsbericht wies Franz Merk auf das besondere Datum der Generalversammlung hin: Das 100. Gründungsdatum der „Koppachtaler“ Trachtler. Besonders bitter war für ihn die kurzfristige Absage von „Dorfentzug“ nur 14 Tage vor der Premiere. Zunächst wurde das Theater auf Herbst, inzwischen auf unbestimmte Zeit verschoben. Er gab bekannt, dass „Dorfentzug“ erst Sinn macht und gespielt wird, wenn keine Einschränkungen im Spielbetrieb mehr zu erwarten sind. Ebenfalls sehr traurig war die Absage des für den 3. bis 6. Juni 2021 geplanten Gautrachtenfests in Altusried. Viele Stunden der Vorbereitungen waren umsonst. Auch berichtete er von Querelen mit dem Landratsamt bzgl. einem Anschluss des Küchenzelts an das Festzelt. Nach verschiedenen Gesprächen und einer Rückmeldung nach längerer Wartezeit wurde zugesichert, dass dies möglich ist. Er bedankte sich auch bei Bürgermeister Joachim Konrad, der sich stark für die Akquise von Spenden für das Gaufest eingesetzt hatte.
Am vorangegangen Wochenende wurde der Maibaum umgelegt. Man nutzte erfolgreich die Gelegenheit um die Einfahrt am geplanten neuen Standort auf dem Rathausplatz zu prüfen. Das Thema Maibaum und der Nachbarschaftsstreit beschäftigt Vorstand Franz Merk nun bereits seit seinem Amtsantritt vor zwölf Jahren. Nachdem man die Querelen weitgehend im Stillen versucht hat zu lösen und immer neue Anschuldigungen aufgetischt wurden, ging er damit zur Presse. Der Bericht in der Allgäuer Zeitung rief deutschlandweit enormes Presse-Interesse hervor, das so nicht zu erwarten war. Nun fordert der Kläger eine öffentliche Entschuldigung von seitens Franz Merk und Joachim Konrad u.a. wegen einseitiger Berichterstattung, jedoch hat er selbst auf keinerlei Pressanfragen reagiert und sich zu dem Thema geäußert. Franz Merk betonte sehr emotional, dass er zu unserem Brauchtum steht.
In den vergangenen zwölf Jahren durchlebte das Trachtenheim eine Generalsanierung und er dankte allen Helfern. In der Vergangenheit wurden zwei größere Wasserschäden beseitigt und kürzlich einen neue Beleuchtung im Tanzbereich installiert.
Am 19. September 2021 wurde zum 100-jährigen ein neues Vereinsfoto an der Wasserreserve mit Blick über Altusried angefertigt. Er bedankte sich bei Heike und Peter Ulbrich, die kurzfristig für unseren erkrankten Fotografen eingesprungen sind und ein sagenhaft schönes Foto erstellt haben.
Ebenso blickte Franz Merk stolz auf die beiden Fördervereine. In beiden Vorstandschaften gab es Wechsel, die jedoch problemlos neu besetzt werden konnten.
Von den Koppachtaler Trachtlern sind aktuell drei Mitglieder im Ausschuss des Allgäuer Gauverbands vertreten: Ursula Greither als 1. Gaukassierin, Markus Weirather als Gebietsvertreter des nördl. Gaugebiets und ganz neu Benno Dorn als 2. Gauvorplattler.
Bürgermeister Joachim Konrad dankte für das Vereinsengagement auch während der Corona-Zeit und die Vereinsarbeit. Er berichtete über den aktuellen Stand des Maibaum-Streits und lehnt ebenfalls eine Entschuldigung ab. Er dankte RA Hans-Günther Eisele für seine ehrenamtliche Vertretung in dem Verfahren und blickt optimistisch in die Zukunft, dass der Maibaum bald an seinem neuen Standort auf dem Marktplatz steht.
Joachim Konrad bat um die Entlastung der Vorstandschaft, die einstimmig durch die Mitgliederversammlung erteilt wurde.
Durch die ausgefallene Generalversammlung 2020 musste die gesamte Vorstandschaft neu gewählt werden. Um den Wahlturnus aufrecht zu erhalten wurde je nach Position für ein oder zwei Jahre Amtszeit gewählt.
Wahlleiter war Heribert Kammel, unterstützt von Josef Müller und Uschi Nieberle. Es gab 55 Wahlberechtigte.
Nach zwölf Jahren ließ sich Franz Merk nicht mehr für das Amt des 1. Vorstands aufstellen. Markus Weirather wurde ohne Gegenkandidaten schriftlich mit 53 Stimmen und 2 Enthaltungen für 2 Jahre zum 1. Vorstand gewählt. 2. Vorstand wurde (für 1 Jahr) ebenfalls schriftlich Florian Aicher mit 52 Stimmen, 1 Gegenstimme für Leo Walter und 2 Enthaltungen.
Franz Merk übergibt sein Amt an den neuen 1. Vorstand Markus Weirather
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Markus Weirather (ehem. 2. Vorstand) übergibt sein Abzeichen an den 2. Vorstand Florian Aicher |
Florian Aicher (ehem. 1. Vorplattler) übergibt sein Abzeichen an den 1. Vorplattler Benno Dorn |
Wechsel im Vorstand: Die beiden neuen Vorstände Markus Weirather (li.) und Florian Aicher (re.) mit dem scheidenden Vorstand Franz Merk (Mitte)
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Per Akklamation wurden gewählt: 1. Kassier Ursula Greither (einstimmig, für 2 Jahre), 2. Kassier Brigitte Grotz (einstimmig, für 1 Jahr), 1. Schriftführer Michaela Hof (einstimmig, für 2 Jahre), 2. Schriftführerin Rosi Aicher ließ sich nicht mehr aufstellen und wurde nicht nachbesetzt, 1. Jugendleiter Roman Greither (einstimmig, für 2 Jahre), 2. Jugendleiterin Marlene Grieshaber (einstimmig, für 1 Jahr), Fähnrich Klaus Sauter (einstimmig, für 1 Jahr), Zeugwart Stefan Merk (einstimmig, für 1 Jahr), Revisoren Jakob Grieshaber und Christian Eberz (einstimmig, für 2 Jahre), Beisitzer Gabi Nigg und Matthias Albrecht (einstimmig, für 1 Jahr).
Durch die Mitgliederversammlung bestätigt wurden als 1. Vorplattler Benno Dorn, 2. Vorplattler Robert Dorn, Föhlavertreterin Marlene Grieshaber, Alphornbläservertreter Hugo Wirthensohn und als Goißlervertreterin Gabi Nigg. Alle gewählten Personen nahmen die Wahl an.
Der neue 1. Vorstand Markus Weirather bedankte sich bei den beiden ausscheidenden Vorstandsmitgliedern Franz Merk, nach 12 Jahren als Vorstand und Rosi Aicher, die seit 1977 ununterbrochen Mitglied im Ausschuss war (davon 31 Jahre Schriftführerin), und überreichte beiden ein Präsent. Ebenfalls dankte er mit einem Geschenk den Vereinsspielern. Cilli Merk hört als Heimwirtin auf. Sie war seit 2007 Chefin an der Theke, hatte stets ein offenes Ohr für Jung und Alt und sorgte für bei den Proben und vielen oft auch langen Veranstaltungen für das leibliche Wohl der Gäste. Auch ihr überreichte Markus Weirather ein Geschenk und dankte ihr im Namen aller für ihr Engagement. Mit stehendem Beifall bedankte sich die Mitgliederversammlung bei Franz Merk, Rosi Aicher und Cilli Merk.
Auch die Nachfolge des Heimwirts konnte geklärt werden und so übernehmen als neues Wirte-Team Uschi Nieberle, Manuela Hörmann und Andrea Seifert diese wichtige Position.
Für 2022 stehen leider noch keine Termine fest.
Bei Wünsche und Anträge meldete sich Joachim Konrad zu Wort und betonte, dass mit dem Wechsel im Vorstand eine Ära zu Ende geht. Er dankte für ihr überdurchschnittliches Engagement und lud die drei scheidenden Vorstandsmitglieder zu einem Ausflug im Frühjahr ein. Klaus Sauter hat anlässlich des 100-jährigen Vereinsjubiläums das Protokoll aus der Vorkriegszeit aus der altdeutschen Schreibschrift in die lateinische Schrift übertragen und dies dem Vorstand überreicht. Florian Aicher bittet um einen Fototermin der aktuellen Vorstandschaft.
Markus Weirather schloss die Versammlung „Treu dem guten alten Brauch – Sitt’ und Tracht der Alten, wollen wir erhalten!“
MH